Der Schacht 3 des Bergwerks Lothringen wurde 1901 abgeteuft und ging 1905 in Betrieb. Die Förderung wurde 1925 eingestellt, das Baufeld kam zu Lothringen 1/2. Dennoch blieb der Schacht noch bis 1966 mit unbekannter Funktion in Betrieb. Ein ehemaliges Pumpenhaus, später als Waschkaue genutzt und eine ehemalige Benzolfabrik, später Schalthaus, sind heute noch erhalten. Vermutlich handelt es sich um Teile der Kokerei, die bis 1923 hier exisierte. Weiterhin existiert ein Verwaltungsgebäude in desolatem Zustand. Waschkaue und Schalthaus stehen unter Denkmalschutz und sind Teil des alternativen Wohnprojekts Gerthe bzw. des Vereins „Bewahren durch Beleben e.V.“. Hierzu gehören auch die Baracken des ehemaligen Zwangsarbeiterlagers, die heute als Wohnraum und Mahnmal zugleich genutzt werden. Das heute geradezu idyllische Umfeld mit seinen wilden Wiesen, Kinderspielzeug und Gartenmöbeln will auf den ersten Blick gar nicht so recht zur dunklen Vergangenheit dieses Ortes passen. Dieser Bezug wird hingegen mit historischen Theaterführungen vermittelt, die der Verein mehrmals im Sommer veranstaltet. Das Verwaltungsgebäude gehört nicht zum Wohnprojekt, sondern befindet sich im Besitz eines Baustoffhändlers. Als Besonderheit sind noch Stützmauern und unterirdische Bunkeranlagen auszumachen. Weiterhin befinden sich in einem nahegelegenen Waldstück diverse Überreste der Bahnanlagen. |