Die August-Thyssen-Hütte wurde 1889 vom Industriellen August Thyssen in Duisburg-Bruckhausen errichtet und war dem ebenfalls in Duisburg ansässigen Steinkohlebergwerk Gewerkschaft Deutscher Kaiser angeschlossen. Das Hüttenwerk bestand zunächst aus einem Siemens-Martin-Stahlwerk und mehreren Walzstraßen. 1897 wurde der erste Hochofen in Betrieb genommen. Der Koks wurde seit 1896 in einer eigenen Hüttenkokerei erzeugt, die zunächst Kokerei Bruckhausen und später Kokerei Friedrich Thyssen 3/7 genannt wurde. 1922 wurde die Kokerei zur ersten und zeitweise größten Zentralkokerei Europas umgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie in Kokerei August Thyssen umbenannt. Das Hüttenwerk fusionierte 1999 mit Krupp und Hoesch zur ThyssenKrupp Steel AG. 2003 wurde die Kokerei stillgelegt, nachdem in Schwelgern eine modernere Kokerei fertiggestellt war. Bis 2010 waren die drei markanten Beton-Kohletürme der alten Kokerei noch fester Bestandteil der Skyline von Duisburg-Bruckhausen. Obwohl die erhaltenswerten Relikte früher Industriekultur sogar als Filmkulisse dienten, wurde 2010 der Abbruch beschlossen. Leider gehörte ich nicht zu den wenigen Fotografen, denen es vergönnt war, die Kokerei vom Werksgelände aus abzulichten. Deswegen bedanke ich mich ganz besonders bei meinen fotografischen Kollegen Michael Dammer und Christoph Oboth sowie einigen Bewohnern des ebenfalls zum Abbruch vorgesehenen Stadtteils Bruckhausen für die tatkräftige Unterstützung bei der Beschaffung hochliegender Fotostandorte. Auf der Webseite von Michaela Berg finden Sie eine ausführliche Beschreibung der Kokerei. |