Brauerei Sünner

ehem. Zeche Neu-Deutz

Köln-Kalk

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KöhlerPhotoArt

Brauerei oder Zeche oder was?

An der Kalker Hauptstraße in Köln steht das Sudhaus der Brauerei Sünner. Ein typisches Brauereigebäude der Jahrhundertwende. Der erst auf den zweiten Blick auffallende Schriftzug Zechenbrauerei macht einen dann doch neugierig. Bergbau in Köln?

Unter Köln liegt jede Menge Kohle. Genauer gesagt: Braunkohle. Die wird auch nicht agebaut, denn sonst müsste man Köln wegbaggern. Es gab allerdings um 1850 den Versuch, die Kohle im Tiefbau zu fördern. In Kalk wurde das Braunkohlenbergwerk Neu-Deutz errichtet. Doch Wassereinbrüche – bedingt durch die Nähe des Rheins – ließen das Projekt kläglich scheitern. 1858 kauften die Gebrüder Sünner das Grundstück und verlagerten ihre bereits bestehende Brauerei dorthin. Nicht nur die Nähe zum Kalker Bahnhof war vorteilhaft, sondern auch die Möglichkeit, statt Kohle Brauwasser aus dem Schacht zu fördern. Einige Zechengebäude konnten zudem weitergenutzt werden. Das Sudhaus mit den gelben Ziegeln entstand jedoch im Rahmen einer Ausbaumaßnahme erst zwischen 1888 und 1890 und hat somit keinen direkten Bezug zur Zeche. Es wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und danach wieder originalgetreu aufgebaut. Es steht unter Denkmalschutz. Gebraut wird hier vor allem Kölsch. Das Unternehmen Sünner ist auch eine Brennerei, die Malz- und Kräuterlikör herstellt.

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