| Das Grubenfeld Rossenray gehörte Anfang des 20. Jahrhunderts der Friedrich Krupp AG. Dort sollte bereits damals ein Bergwerk errichtet werden, doch zwei Weltkriege machten dieses Vorhaben zunichte. Erst 1955 begann die Kruppsche Nachfolgegesellschaft, die Bergwerke Essen-Rossenray AG, mit dem Abteufen des Schachtes 1. Die Förderung begann 1962. 1963 kam Schacht 2 in Betrieb. 1966 ereignete sich auf Rossenray eine Schlagwetterexplosion mit 16 Toten. 1968 wurde Rossenray in die Ruhrkohle AG eingebracht. Rossenray wurde 1970 mit dem Bergwerk Pattberg zusammengelegt. Trotz beginnender Kohlekrise war der Ausbau zu einer größeren Schachtanlage geplant. Hierzu entstand auf Schacht 1 ein Betonförderturm. Ursprünglich sollte auch Schacht 2 einen solchen Turm erhalten, doch blieb es bei dem dort errichteten Fördergerüst. Die markante kreuzförmige Form des Förderturms über Schacht 1 ist darauf zurückzuführen, dass der quer liegende Baukörper den Wagenumlauf und die Sieberei aufnehmen sollte – angesichts der Statik sicher ein kühner Plan – realisiert wurde er nie. 1971 wurde Rossenray wiederum mit der Schachtanlage Rheinpreußen 5/9 zum Verbundbergwerk Rheinland vereinigt. In den 1990er Jahren erfolgte der Verbund mit dem Schacht Rheinberg der Zeche Walsum und schließlich wurde Rossenray zusammen mit Friedrich Heinrich und Niederberg ein Teil des Bergwerks West. Vor der Stilllegung Ende 2012 war Rossenray 1/2 praktisch nur noch Nebenanlage des ehemaligen Bergwerks Friedrich Heinrich. Ob der auch als Kreuz des Niederrheins bekannte und von der Route Industriekultur ausgewiesene Betonförderturm künftig erhalten bleibt, ist sicher eine Frage des Geldes und des öffentlichen Interesses. |
