Die Henrichshütte war ein integriertes Hüttenwerk im Ruhrgebiet bei Hattingen. Sie wurde 1854 gegründet und nach Graf Henrich zu Stolberg-Wernigerode benannt. Zuletzt gehörte sie der Thyssen AG. 1987 wurden Hochofenwerk und Walzwerk, 1993 das LD- und Elektrostahlwerk und 2003 die Schmiede stillgelegt, die zuletzt von der VSG Energie- und Schmiedetechnik betrieben wurde. Die Kokerei wurde bereits 1959 stillgelegt und das Kraftwerk, das an anderer Stelle von mir behandelt wird, 2004. Das Hochofenwerk, oder besser gesagt der verbliebene Hochofen 3 zusammen mit der renovierten Gebläsehalle, gehört heute zum Westfälischen Industriemuseum und zur Route Industriekultur. Der Hochofen ist der älteste des Ruhrgebiets. Das LD-Stahlwerk stammte zwar von 1973 und das Elektrostahlwerk von 1976, galten gemeinhin also nicht als historisch, waren allerdings recht kompakt und von innen technisch durchaus interessant, so dass sie sich zusammen mit den wesentlich älteren Hallen für eine museale Nutzung hervorragend geeignet hätten. Aus finanziellen Gründen entschloss man sich jedoch anders. Zunächst sollte eine „künstlerische Dekonstruktion“ dieser Anlagenteile erfolgen – was immer das auch sein sollte –, dann entschloss man sich schließlich doch für die etwas brachialere Methode. Am 23. Januar 2005 wurde das Stahlwerk – oder besser gesagt der verbliebene Torso – gesprengt. Bereits vorher waren Kokerei (Gasometer 1994 gesprengt) und Walzwerk verschwunden, es folgten bis 2007 noch das Kraftwerk, das Kauengebäude, einige Hallen und der Abwasserkühlturm. |