Das Kraftwerk der Henrichshütte in Hattingen wurde 1923 in einem funktionalen Stil mit neoklassizistischem Einfluss errichtet. Die Ziegelwände deuten auf den ersten Blick nicht auf die Betonskelettbauweise hin. Dieser Baustil war auch bei anderen Gebäuden des Hüttenwerks zu finden. Das Kraftwerk soll an dieser Stelle separat behandelt werden. Hinter den Mauern des langgestrecken wuchtigen Gebäudes lag die Energieversorgung der Hütte. Es ist davon auszugehen, dass hier Kohle sowie Gicht- und Kokereigas verheizt und zu Strom umgewandelt wurden. Später kamen Öl und Erdgas hinzu. Es ist schwierig, hierzu Dokumentationen zu finden. Das Kraftwerk war auf jeden Fall noch lange nach Stilllegung der Henrichshütte in Betrieb, vermutlich zur Versorgung des benachbarten Schmiedewerkes. Die Stilllegung erfolgte 2003. Erstaunlicherweise befanden sich sowohl das Gebäude als auch die technischen Anlagen in recht gutem Zustand. Danach blieb das Kraftwerk zunächst unberührt, aber leider auch unter Denkmal-Aspekten unbeachtet; eine museale Nutzung war – wie bei den meisten Bereichen des ehemaligen Hüttenwerks – nicht vorgesehen. 2005 erfolgten erste Abbruchvorbereitungen, 2006 die Sprengung des frei stehenden Schornsteins. Der eigenliche Abbruch erfolgte im Frühjahr 2007. Am 15. Juni 2007 war die Geschichte dieses Industriedenkmals, dem man ein besseres Schicksal gewünscht hätte, minutenschnell beendet. |